Internationales KurzFilmFestival Hamburg
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• 16. IKFF 2000
• 17. IKFF 2001


Die Preisträger des 20. Internationalen KurzFilmFestivals Hamburg sind gekürt! Drei Jurys und das Publikum entschieden über Preisgelder in Höhe von 19.000 Euro. Erstmals wurde der mit 6.000 Euro dotierte Jameson Short Film Award in Hamburg verliehen. Der von der Koordination Europäischer Filmfestivals und Irish Distillers Ltd. für eine deutsche Produktion mit europäischem Format ausgelobte Preis ging an »Abhaun!« von Christoph Wermke.

Insgesamt wurden elf Preise für herausragende Kurzfilmproduktionen aus aller Welt vergeben. Schwierige Entscheidungen, so die Jurys, da die Wettbewerbsbeiträge sich durch ein sehr hohes Niveau auszeichneten. Großen Zuspruch gab es auch bei den Zuschauern: Mehr als 14.500 kamen zum 20. Internationalen KurzFilmFestival nach Hamburg.

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INTERNATIONALER WETTBEWERB


Jury: Mado Le Fur, Alexander Mirimow, Rudolph Monster, Carol Morley, Anja Reschke

Es war keine einfache Entscheidung für die Jury – wir haben 55 Filme gesehen, darunter viele wirklich sehr gute. Schwierig war es zwischen den einzelnen Genres zu entscheiden. Zum Schluss standen 15 Filme auf unserer Liste, und wir haben hart diskutiert. Aber bei den beiden Gewinnern waren wir uns einig.

Hamburger Kurzfilmpreis: 2.500 Euro
»Two Cars, One Night« von Taika Waititi, Neuseeland 2003, Kurzspielfilm, 11’12 Min., 35 mm
Der Hamburger Kurzfilmpreis geht an »Two Cars, One Night« aus Neuseeland von Taika Waititi, weil es eine sehr zart, warm und dicht erzählte Geschichte ist, die mit schlichter Kamera und knappen erzählerischen Mitteln auskommt. Ein Film, der außergewöhnlich ist durch seine Besetzung und eine Einheit von Ort, Zeit und Handlung bietet.

François-Ode-Preis: 1.250 Euro
»The Last Uncounted Village« (Akharin roustaye sarshomari nashodeh) von Shahram Alidi, Iran 2003, Dokumentarischer Kurzspielfilm, 14’30 Min., 35 mm
Der Francois-Ode-Preis geht an »The Last Uncounted Village« von Shahram Alidi aus dem Iran. Eine Geschichte, die den Zuschauer an einen ungewöhnlichen Ort mitnimmt und dort sehr humorvoll und mit Leichtigkeit deutlich macht, dass das menschliche Wesen universell ist. Vielleicht ist es auch einfach die Bürokratie, die die Menschen verbindet.

Lobende Erwähnungen der Jury:
Die Jury möchte 3 weitere Filme besonders herausheben.
Zum einen »Le principe du canapé« aus Frankreich von Mike Guermyet und Samuel Hercule, weil der Film eine Geschichte auf unerwartete Weise erzählt und damit eine gewisse Magie auslöst.
Des weiteren »Alt i alt« aus Norwegen von Torbjørn Skårild für seine Ästethik in Bild und Schnitt.
Und schließlich »Ward 13« aus Australien von Peter Cornwell. Weil es sich dabei um einen außergewöhnlichen Animationsfilm handelt, der in seiner Action realen Thrillern in nichts nachsteht.

Skoda-Publikumspreis des Internationalen Wettbewerbs: 1.250 Euro
»Harvie Krumpet« von Adam Elliot, Australien 2003, Animationsfilm, 22’15 Min., 35 mm


NO BUDGET-WETTBEWERB


Jury: Patrick Huber, Else Gabriel, Brent Klinkum

NoBudget-Jurypreis: 1.500 Euro
»Cultural Quarter« von Mike Stubbs, England 2003, Dokumentarfilm, 10’00 Min., Betacam
Begründung: Die Jury hat sich dazu entschieden, den diesjährigen ersten Preis des No Budget-Wettbewerbes einem herausragenden Werk zu verleihen: »Cultural Quarter« von Mike Stubbs. Der Film bietet einen präzisen und durchdringenden Blick auf die tägliche, städtische Realität eines nicht näher benannten englischen Vorortes. Die sozialen Komponenten gleichen zwischen Wirklichkeit und ihrer Darstellung aus, indem sich der Film mit subtil geschnittenen Bewegungen zwischen Reportage und sozialem Voyeurismus hin und her bewegt. Das Werk errichtet eine Barriere zwischen ihnen und uns, und stellt sie gleichzeitig in Frage.

Lobende Erwähnungen der Jury:
»Vostok 1« von Jan Andersen, Frankreich 2003, Kurzspielfilm, 2’48 Min., Betacam
Begründung: Mit »Vostok 1« ist es Jan Andersen gelungen mit trockenem Humor ein Werk von schlichter Effizienz zu schaffen. Er verbindet schwarzen, finnischen Humor mit Französischer technischer Präzision. Dieses unprätentiöses Werk spiegelt viele der Werte dieses Wettbewerbes wieder, indem es genau das erreicht, was es beabsichtigt. Mit bodenständiger Technik und einem klar bestimmten Ausgangspunkt, stellt der Film die Dummheit der Menschen in Frage, und macht sich dabei über russisches Vormachtstreben lustig.
»Fliegenpflicht für Quadratköpfe« von Stephan Müller, Deutschland 2004, Kurzspielfilm, 10’43 Min., DVD
Begründung: Das zweite Lob geht an eine Arbeit, die durch ihren Witz, ihre Verspieltheit und dadurch, dass die Handlung nicht überhäuft und ihr roter Faden nicht Aufgrund einer Vielzahl von Ideen und visuellen Spielereien verloren geht, überzeugt. Stephan Müller war einer der wenigen Filmemacher im NoBudget-Wettbewerb, der sich mit Slap Stick und Spott kopfüber in seine akrobatischen Performances, Fragen nach visueller Verschmutzung und konsumentenhafte Sprache stürzte.

Publikumspreis NoBudget-Wettbewerb: 1.250 Euro
»Half Days« von Guillaume Niquet / Geoffrey Niquet, Frankreich 2003, Experimentalfilm, 4’05 Min., Mini DV


MADE IN GERMANY-WETTBEWERB


Jameson Short Film Award: 6.000 Euro
– verliehen von der Jury des »Made in Hamburg«-Wettbewerbs –
»Abhaun!« von Christoph Wermke, Deutschland 2004, Kurzspielfilm, 9’30 Min., 16 mm
Begründung: In streng komponierten Schwarzweiss–Bildern beweist »Abhaun!« seinen genauen Blick und sein exaktes Gehör für die Befindlichkeit der jugendlichen Protagonisten. Die formale Geschlossenheit geht einher mit einer ebenso anrührenden wie zwingenden Aufrichtigkeit gegenüber den Charakteren und ihrer Lebenswelt.
Mit lakonischem Humor wird uns ein oft ausgeblendetes Stück deutscher Alltagswirklichkeit ans Herz gelegt. Dabei überwindet die universell nachfühlbare Geschichte letztlich die nationalen Grenzen: Christoph Wermkes Film erzählt vom Mut, für ein besseres Leben und die Liebe ungeahnte Risiken einzugehen. Und dies wird überall verstanden.
So wird der triste Wohnblock im Niemandsland , in dem sich die Figuren mit fremdbestimmten Definitionen vom privaten Glück auseinandersetzen müssen, zum Zeugen eines ungewöhnlichen Liebesbekenntisses, das trotz der wirtschaftlichen und sozialen Zwänge einen Raum für Hoffnung und Intimität schafft.

Lobende Erwähnungen:
»Berlin, den 17. Mai 2003 – Videobrief an Rigoletti / Berlin, den 19. Mai 2003 – Videobrief an Rigoletti« von Marion Pfaus / Felicia Zeller, Deutschland 2003, Kurzspielfilm, 13’45 Min., Mini DV
Begründung: Mit Ironie und reflektierter Distanz gelingen Marion Pfaus und Felicia Zeller in ihren Videobriefen rasend komische und entlarvende Statements zum tragischen Traum von der künstlerischen Selbstverwirklichung.
Im Gegensatz zu den treffend gezeichneten Berliner Boheme-Existenzen beherrschen die beiden Video-Aktivistinnen die uneitle Selbstinszenierung, und überzeugen so mit unkonventioneller Performance-Kunst.

»BerlinBeirut« von Myrna Maakaron, Experimenteller Dokumentarfilm, 22’45 Min., Betacam
Begründung: Ausgehend von ihrer persönlichen Lebenssituation verschränkt die Filmemacherin zwei nur scheinbar völlig auseinander liegende Kulturkreise. Die zwei gezeichneten und lebendigen Metropolen Berlin und Beirut sind Schauplätze ihrer assoziativen Collage, die der globalen Erfahrung der Migration mit einer individuellen Odyssee durch den Großstadtalltag begegnet. Jenseits der Nachrichtenbilder und Ländergrenzen öffnet »BerlinBeirut« beim Betrachter den Blick für Gemeinsamkeiten und gibt eine positive Aussicht auf Verständigung.

Publikumspreis des »Made in Germany«-Wettbewerbs: 1.000 Euro
»Meine Eltern« von Neele Vollmar, Deutschland 2003, Kurzspielfilm, 18’00 Min., 35 mm


MADE IN HAMBURG-WETTBEWERB


Hanse Short 2004 Jurypreis: 1.250 Euro, gestiftet von der Hamburgischen Kulturstiftung
Jury: David Kleingers, Kathrin Kohlstedde, Sven Taddicken

»Jürgen in seinem Passat« von Sebastian Poerschke, Deutschland 2003, Kurzspielfilm, 6’47 Min.,
35 mm
Begründung: Der Passat, eigentlich die automobile Antithese des Abenteuers, wird in Sebastian Poerschkes pointiertem Kurzfilm zum Gefährt zweier unverhoffter Glücksritter. Wenn die alltägliche Fahrt auf Hamburgs Straßen für Jürgen und seinen skeptischen Mitfahrer eine überraschende Wendung nimmt, dann geht es nicht mehr um gutgemeinte Regeln, sondern um das wagemutige Entscheiden im richtigen Moment.
Mit dramaturgischem Gespür für Situationen und viel Liebe zu seinen Figuren erreicht Poerschke eine erzählerische Dichte, die aus einer gemütlichen Tour im Volkswagen ein rasantes Kinoerlebnis werden lässt.

Lobende Erwähnungen der Jury:
»Light Boy« von Eva Könnemann, Deutschland 2003, Kurzspielfilm, 17’00 Min., Mini DV
Begründung: Das Mockumentary über einen alle Regeln der Physik unterlaufenden David Bowie vom Hafenrand überzeugt als ironische und phantasievolle Reflexion der popkulturellen Nabelschauen in Hamburg und aller Welt.
Zwischen philosophischem Diskurs und absurder Versuchsanordnung gelangt Eva Könnemanns Film zu jener spielerischen Transzendenz, die den Titelhelden »Light Boy« auszeichnet.
»Zielpunkte der Stadt« von Jörn Staeger, Deutschland 2004, Experimentalfilm, 8’25 Min., 35 mm
Begründung: Jörn Staegers konsequent komponierte Collage verdichtet sich zu einer Phänomenologie gesamtdeutscher Architekturgeschichte. Mit grafischer Gewissheit transponiert »Zielpunkte der Stadt« die ästhetischen Muster der Moderne ins Jetzt, so dass Staegers »Melodien des Alltags« als eigenständige Reverenz an die Großstadtsinfonien der 20er Jahre bestehen können.

Hanse Short 2004 Publikumspreis: 1.250 Euro
»Himmelfahrt« von Ulrike Grote, Deutschland 2002, Kurzspielfilm, 13’17 Min., 35 mm


FLOTTER DREIER ZUM THEMA »MEINS«


Publikumspreis: 500 Euro
»Best of Lukas M« von Lukas Müller / Stephan Müller, Deutschland 2004, inszenierter Dokumentarfilm, 3’30 Min., DVD


MO & FRIESE KINDERFILMFESTIVAL HAMBURG


Mo & Friese-Preis der Kinderjury: 1.250 Euro
»The Anti-Nuke Warrior« von Ashley Chen, Taiwan 2003, Dokumentarfilm, 12’56 Min., Betacam
Der Mo & Friese Preis geht an den taiwanesischen Dokumentarfilm »Der Anti-Atom-Kämpfer« von Ashley Chen.
Begründung der Kinderjury: »Es hat uns sehr berührt, wie sich in diesem Film Kinder und Jugendliche für ihre Interessen und Bedürfnisse einsetzen und von ihren Ängsten und Unsicherheiten berichten. Wir bewundern das Engagement der Hauptfigur im Kampf gegen die Atommüllagerungen auf der Orchideeninsel und finden es sehr mutig, dass er dem Präsidenten die Wahrheit ins Gesicht gesagt hat. Spannend fanden wir es auch, durch den Film ein Stück Taiwans entdecken zu können und den Stamm der Tao kennen zu lernen.«

Lobende Erwähnungen der Kinderjury:
Die erste lobende Erwähnung gab die Kinderjury an den afghanischen Kurzspielfilm »Kabul Cinema« von Mirwais Rekab, 2003, 13'30 Min.
Begründung der Kinderjury: »Bei diesem Film hat uns beeindruckt, dass er Einblicke in eine völlig andere Lebenswelt als die unsere gewährt. Der Film spielt in einem Kriegsgebiet und die dargestellte Situation hat uns sehr beschäftigt. Der Film vermittelt durch tolle Bilder das Leben eines Waisen, der sich seine Leidenschaft für den Film nicht verbieten lässt und dafür sogar in Kauf nimmt, durch das herrschende Regime hart bestraft zu werden. Diese Stärke und Konsequenz hat uns sehr bewegt.«
Die zweite lobende Erwähnung vergab die Kinderjury an den norwegischen Dokumentarfilm »Disa zieht nach Japan« (Disa flytter til Japan) von Benedicte M. Orvung, 2003, 26 Min.
Begründung der Kinderjury: »Auch bei diesem Film fanden wir es spannend, Einblicke in eine andere, fremde Lebenswelt zu bekommen. Es ist der Filmemacherin gelungen, mit wunderschönen Bildern die Integration von Disa in ihr neues Lebensumfeld aufzuzeigen. Das »sich fremd fühlen« des kleinen Mädchens wird durch einfühlsame Bilder eingefangen und für den Zuschauer intensiv spürbar gemacht.«




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