Jury Internationaler Wettbewerb

Im Internationalen Wettbewerb wird ein Jurypreis im Wert von 3000 Euro vergeben.

Pela del Álamo (geb. 1979) arbeitet seit 2001 im Werbe-, Fernseh- und fiktionalen Bereich. 2005 gründete er delÁlamo estudio und realisiert dort eigene dokumentarische Filmprojekte. Er ist Regisseur und Produzent der beiden Dokumentarfilme »A cuarta pista« (2006) und »N-VI« (2012), die auf den Festivals Málaga, Márgenes, MiradasDoc und Alcances mit Preisen ausgezeichnet und auf  weiteren Festivals wie Seminci, Lima Independiente und der DocumentaMadrid vorgeführt wurden. 2013 wurde Pela del Álamo Leiter des Curtocircuíto – Internationalen Filmfestivals in Santiago de Compostela in Spanien, wo er unter anderem Retrospektiven von Filmemachern wie Mike Hoolboom, Jørgen Leth, Abel Ferrara, Aki Kaurismäki, Sergei Loznitsa und Peter Greenaway gezeigt hat. Gleichzeitig ist er einer der Programmer der LA OLA – Spanish Cinema Showcase in Los Angeles. Zur Zeit entwickelt er seinen nächsten Langfilm.

Ana David (geb. 1989) ist Programmerin für Kurzfilm beim IndieLisboa – International Independent Film Festival und im Beirat der Panorama-Sektion der Berlinale. Beim 62. BFI London Film Festival arbeitete sie als Programmerin mit dem besonderen Schwerpunkt auf Dokumentarfilmen. Angefangen hat Ana David beim Queer Lisboa – International Queer Film Festival, wo sie zwischen 2010 und 2015 als Co-Leiterin und Programmerin tätig war. In Paris arbeitete sie bei der Filmplattform »Festival Scope«, auf der Titel von über 90 internationalen Festivals gestreamt werden. Zu ihren weiteren früheren Tätigkeiten gehören unter anderem die Koordination des Branchenevents Lisbon Docs – International Financing and Co-production Forum sowie die internationale Förderung aktueller portugiesischer Kurz- und Langfilme bei der Portugal Film – Portuguese Film Agency.

Peter van Hoof arbeitet seit 2001 als Programmer beim International Film Festival Rotterdam (IFFR), wo er auch für die Kurzfilmprogramme sowie die Lang- und Dokumentarfilme aus Subsahara-Afrika verantwortlich ist. Davor war er unabhängiger Kinoprogrammer, zuerst beim Squat Kino Filmhuis Cavia, dann beim Cinema De Balie, der unabhängigen Kinoabteilung des Politkulturzentrums De Balie in Amsterdam. Er ist Mitbegründer der Stichting De Filmbank, einer Organisation für die Förderung und Verbreitung des niederländischen Experimentalkinos. Für das Eye Film Institute entwickelte er das Short Film Poule Vertriebsprojekt. Derzeit arbeitet er auch als Kurator in der Kino-und Kunst-Sektion des Festivals Into The Great White Open auf der Vlieland Insel.

Jennifer Reeder dreht persönliche, narrative Filme über Beziehungen, Traumata und deren Bewältigung. Ihre preisgekrönten Werke bedienen sich bei einer Vielzahl von Formaten und Ästhetiken wie Kinderfernsehen, Amateurmusikvideos sowie magischem Realismus und wurden weltweit gezeigt, unter anderem beim Sundance Film Festival, auf der Berlinale, dem Tribeca Film Festival, dem Internationalen Filmfestival Rotterdam, dem London Film Festival, SXSW, der Biennale von Venedig und dem Whitney Biennal. Jennifer Reeder gewann zahlreiche Auszeichnungen und erhielt 2015 einen Creative Capital Grant in Moving Image. 2016 folgte eine Kurzfilmförderung durch die Rooftop/Adrienne Shelly Foundation und die Filmförderung Hamburg. 2008, 2015, 2016 und 2017 war sie für den USA Artist Award nominiert und erhielt 2018 den SDDILM Rainin Foundation Screenwriting Grant.

In den letzten zwölf Jahren arbeitete Pawel Wieszczecinski als Programmierer und Kritiker und ist mittlerweile im Vertrieb des New Yorker Streaminganbieters Kinoscope tätig, der sich vornehmlich neuen filmischen Talenten zuwendet. Nachdem er ursprünglich mit vielen internationalen Filmfestivals in Europa und den Vereinigten Staaten, darunter der Film Society of Lincoln Center, New Directors/New Films – MOMA zusammengearbeitet hatte, widmet er sich jetzt ganz seiner Arbeit bei Kinoscope, wo er neben der Programmierung auch mit der Entwicklung innovativer und weltweiter Vertriebsmodelle beschäftigt ist. Dazu gehören die Partnerschaften mit FIDMarseille, Visions du Réel, der Agência – Portuguese Short Film Agency, sixpack film und Talents Buenos Aires.

 

 

Jury Deutscher Wettbewerb

Gleichermaßen poetisch wie politisch und biografisch, untersucht das Werk von Emily Jacir die Geschichte von Kolonisierung, Austausch, Übersetzung, Verwandlung, Widerstand und Bewegung. Unter Einsatz einer Vielzahl von Medien und Methoden wie dem Aufspüren historischen Materials, performativer Gesten und tiefgehender Recherchen hat sie ein komplexes und stringentes Œuvre aufgebaut. Seit 2000 engagiert sie sich in der Bildungsarbeit in Palästina und setzt sich weltweit für die Schaffung alternativer Räume für die Wissensproduktion ein. Sie ist Gründungsleiterin des »Dar Yusuf Nasri Jacir for Art and Research« und war vor kurzem Kuratorin des Young Artist of the Year Award 2018 bei der A. M. Qattan Foundation in Ramallah. Amalia Jacir erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter einen Goldenen Löwen bei der 52. Biennale von Venedig (2007). Einzelausstellungen von ihr fanden in der jüngeren Vergangenheit in der New Yorker Galerie Alexander and Bonin (2018) statt sowie im Irischen Museum für Moderne Kunst in Dublin (2016) und der Whitechapel Gallery in London (2015).

Christoffer Olofsson ist seit 20 Jahren Programmdirektor beim Internationalen Kurzfilmfestival Uppsala in Schweden. Nach seinem Abschluss in Filmwissenschaften an der Universität Stockholm zog er zurück in seine Heimatstadt Uppsala, um Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt auf Alternativen zum Eurozentrismus sowie Ästhetik und Kunstkritik an der Universität Uppsala zu studieren. Christoffer Olofsson ist Mitglied des Nominierungsausschusses beim Schwedischen Filmpreis und war Teil mehrerer nationaler und internationaler Festivaljurys. Darüber hinaus arbeitet er bei diversen Förderinstitutionen und ist freiberuflich als Filmkritiker und Kurator tätig. Er ist Mitautor einer umfassenden Studie über den schwedischen Kurzfilmvertrieb, die auch eine vergleichende Untersuchung des Kurzfilmbereichs in Deutschland enthält.

Peter Ott (geb. 1966) studierte an der HFBK in Hamburg Visuelle Kommunikation und war danach Gründungsmitglied des Medienkollektivs Abbildungszentrum. Einige Zeit Versuche als Produzent, zeitweise Mitglied in der Kommission der Duisburger Filmwoche, seit 2007 mit Unterbrechungen Professor für Film und Video an der Merz Akademie in Stuttgart. Seit 1988 macht er eigene Filme und drehte von 1999 bis 2004 diverse Reportagen fürs Erwachsenen- und Kinderfernsehen. Seit 2002 Mitglied im aktivistischen Agitpropkollektiv Schwabinggrad Ballett, seitdem auch immer mal wieder Theatersachen. Filme u.a. »Das Milan-Protokoll« (2017), »Die Präsenz Gottes in einer falsch eingerichteten Gegenwart« (2014), »Gesicht und Antwort« (2010), »Hölle Hamburg« (2007) und »Jona (Hamburg)« (2004).