Flotter Dreier Wettbewerb - Allgemeines

1988 wurde dieser einzigartige internationale Wettbewerb von uns erfunden. Der Flotte Dreier forderte nunmehr zum 27. Mal Kurzfilme unter verschärften Bedingungen. Teilnehmen am Wettbewerb können Filme mit einer maximalen Lauflänge von drei Minuten zu einem jährlich vorgegebenen Thema. In diesem Jahr lautet das Thema Doping.

Die Premiere des Flotten Dreiers findet traditionell am Mittwochabend im Lichtmeß statt. Eine erste Wiederholung zeigen wir am Freitagabend open air hinter dem Festivalzentrum und eine zweite am Samstagabend im Zeise Kino.

Der Wettbewerb ›Der flotte Dreier‹ wird gefördert von der Hamburgischen Kulturstiftung und ist mit 1.000 Euro für den Gewinnerfilm dotiert.

Filmauswahl: Christina Hansen, Achim Heyng, Frank Köster, Michael Schwarz, Apollos Suppiah, Jutta Wulf, Thomas Zedler

Flotter Dreier Wettbewerb 2014 im Detail

Thema: Doping

Doping ist nicht aus dem olympischen Sporthimmel gefallen, sondern ist kulturell breit verankert. Dieser schlichten Erkenntnis folgend kam es zum diesjährigen Wettbewerbsthema – in Erwartung eines großen Spektrums bunt bebilderter Filmbeiträge. Wir hofften, dass die Einnahme gewisser Ingredienzien gerade Künstler zu Höchstleistungen anspornt. Beispiele hierfür gibt es ja zuhauf. Novalis schwärmte in seiner ›Hymne an die Nacht‹ vom »braunen Safte des Mohns«. Baudelaire, van Gogh und Matisse ließen von Absinth bis Opium wenig Halluzinogenes aus. Klaus Mann heizte sich mit Heroin kräftig ein, Walter Benjamin schwor auf Haschisch, Gottfried Benn auf das Kokain und Burroughs und Kerouac gaben sich für die Bewusstseinserweiterung auf jede erdenkliche Weise die Sporen und kamen dann schwer wieder davon los.

Doch Filmemacher? Was uns erreichte, war bunt, skurril, grell, stereotyp, vielfach musikalisch, oft sporthistorisch, häufig animiert und eindrucksvoll genug, um aus der Menge 28 Perlen auszuwählen, die eine Entregelung der Sinne ermöglichten.

Insgesamt dreimal wird es die Möglichkeit geben, herauszufinden, warum und worüber verdiente finnische Entertainment-Stars plötzlich in der Sauna anfangen, auf Deutsch zu singen, oder mit welchen Methoden alte englische Pubs zu verspießbürgerten Café-Latte-Lokalitäten mutieren, ganz zu Schweigen von der Sucht und Anmut klassischer Balletteusen im Takt des Sirenengeheuls von Polizeifahrzeugen im Dschungel der Großstadt. Garantiert
unsportlich und unfair. In jedem Falle aber unterhaltsam, anregend und wirklich leistungssteigernd. Möge das Beste am Ende gewinnen.

Wir danken allen, die Filme bei uns eingereicht haben, besonders den 28 Auserwählten aus 13 Ländern, wünschen mit Verbeugung, leicht benommen und staunend viel Spaß bei den Sommerabenden in den Arenen des beliebten Drei-Minuten-Wettkampfs.

Text: Michael Schwarz