Kneipenscreening - Warm up mit kurzen Filmen von Klaus Wildenhahn

Donnerstag 31. Mai | 19:00 Uhr | Kiez Klause, Gerhardtstraße 8 | Eintritt frei

Vor 50 Jahren drehte Klaus Wildenhahn ›Heiligabend auf St. Pauli‹ in einer Kneipe auf dem Kiez. Lange wussten wir nicht, in welcher, nun wurde sie wiederentdeckt: die ›Kiez Klause‹ in der Gerhardstraße 8.

Hierhin kommt Klaus Wildenhahn mit einer Rolle Kurzfilme über St. Pauli: kleine Studien aus der Nachbarschaft Anfang der 90er – über die Fans des FC St. Pauli, über den Bäcker um die Ecke und den Laden seiner japanischen Frau in der Hein-Hoyer-Straße. Aus den Miniaturen wurde ›Noch einmal HH4: Reeperbahn nebenan‹, ein Film, der anstelle eines beschreibenden Kommentars poetische Worte Wildenhahns auf der Tonspur trägt – leise und ganz eigen.

Klaus Wildenhahn ist einer der einflussreichsten deutschen Dokumentarfilmer der Gegenwart, sein umfangreiches Werk umfasst Filme über die Arbeitswelt, den Hamburger Aufstand 1923, das Harlem Theater oder den ersten Streik in Brandenburg nach der Wende. Immer wieder entstanden auch Filme über Kunstschaffende wie John Cage, Merce Cunningham, den Arbeiterdichter Günter Westerhoff oder die Choreografin Pina Bausch und ihr Ensemble, deren Arbeit er in Bezug setzte zur Welt der Wuppertaler Arbeiterin Ruth Grün. 

Klaus Wildenhahn sieht sich inzwischen als ›Fossil‹ einer vergangenen Zeit. Zwar seien seine Filme nie richtig einzuordnen gewesen, doch sah er sie früher »in einem Umfeld, das generell experimentell aufgeschlossen war« – Zeit für eine Wiederentdeckung!