Jury Internationaler Wettbewerb
Jihane Chouaib
Jihane Chouaib ist eine französische Filmemacherin libanesischer Abstammung. Sie wurde während des Bürgerkrieges in Beirut geboren und wuchs in Mexiko auf, umgeben von Geistern, Teufeln und Heiligen. In Frankreich studierte sie Philosophie und begann Kurzfilme zu machen (»Otto«, »From Under My Bed«, »Raw«). Die Charaktere, auf die sie sich konzentriert, sind Frauen, die sich weigern, die Realität so zu akzeptieren, »wie sie ist«. Rebellinnen und Freigeister. Sie erforscht sowohl das fantastische Genre als auch dokumentarische Herangehensweisen (»Dream Country«). Ihr letzter Spielfilm, »Go Home«, mit Golshifteh Farahani in der Hauptrolle, spielt in den Ruinen eines Familienhauses im Nachkriegs-Libanon. In Jihanes Kino sind Poesie und Fiktion zugleich Erlösung, Verteidigung und Gegenangriff gegen die Gewalt unserer Welt.
Roger Alan Koza
Roger Alan Koza lebt in Argentinien, ist Mitglied von FIPRESCI und arbeitet als Filmkritiker für die Córdobaer Zeitung »La Voz del Interior«. Seine Texte über Filme erscheinen regelmäßig in den Magazinen »Quid« und »Ñ« sowie auf seiner Website »Con los ojos abiertos«. Koza präsentiert und leitet die Fernsehreihe »El cinematógrafo« und ist dazu einer der Moderatoren der Sendung »Filmoteca« beim argentinischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Er veröffentlichte die Texte »Con los ojos abiertos: crítica de cine de algunas películas recientes« (2004) und »El inconsciente de las películas« im gemeinschaftlichen Buch »Arte y Psicoanálisis« (2005). Darüber hinaus arbeitete er redaktionell an den Büchern»Cine y pensamiento: las charlas de Mar del Plata« (2006) und »Cine del mañana« (2007). Seit 2006 ist der Kurator Sektion Vitrina beim Filmfest Hamburg, seit 2018 programmiert er auch bei der Viennale. Zudem ist er künstlerischer Leiter des Cosquín International Film Festival (Córdoba) und des Doc Buenos Aires.
Samir Karahoda
Samir Karahoda (geb. 1977 in Prizren, Kosovo) arbeitet seit 1992 als Fotograf. 2003 schloss er sein Studium der Fotografie bei der Akademie der bildenden Künste der Mimar Sinan Universität in Istanbul ab, wo er zurzeit einen Masterstudiengang absolviert. Seine Arbeiten wurden in vielen internationalen Medien und Galerien sowie auf Festivals präsentiert, dazu zeigte er sein Werk in vier Einzelausstellungen. Zusätzlich zu seiner Arbeit als Fotograf ist er auch als Kameramann, Tutor und Kurator des Kurzfilmprogramms beim DokuFest International Documentary Film Festival in Prizren tätig. Er kuratierte mehrere Programme mit Kurzfilmen aus dem Balkan für verschiedene Filmfestivals. Sein dokumentarischer Kurzfilm »In Between« feierte seine Weltpremiere bei der Berlinale, wo er auch der erste Wettbewerbsf ilm überhaupt aus dem Kosovo war. Der Film ist sein Debüt als Regisseur und außerdem ein Kandidat für den Europäischen Filmpreis der European Film Academy 2020.
Jury Deutscher Wettbewerb
Irene von Alberti
Irene von Alberti studierte von 1988 bis 1992 an der HFF München und ist seit 1992 als Regisseurin, Produzentin und Autorin tätig. Mit ihrer Produktionsfirma Filmgalerie 451 produzierte sie Arthouse-Kinofilme wie »Der Hauptmann« (Regie: Robert Schwentke) oder »Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien« (Regie: Bettina Böhler). Ihre eigenen Filme werden oft als experimentelle Kinofilme bezeichnet (»Der lange Sommer der T heorie«, »Tangerine« und »Stadt als Beute«). Neben Dozent*innenjobs, Jury-Tätigkeiten und der Arbeit im Vorstand der deutschen Filmakademie schlägt ihr Herz nach wie vor für den Kurzfilm und für alle Formen innovativer und filmischer Versuche, die mutige formale und dramaturgische Experimente eingehen.
Romeo Grünfelder
Der Filmemacher und Künstler Romeo Grünfelder (geb. 1968) studierte in Hamburg Musik, Medienphilosophie und Visuelle Kommunikation. 2005 wurde er mit dem Villa-Aurora-Arbeitsstipendium in Los Angeles ausgezeichnet, 2008 erhielt er das Stipendium der Stadt Hamburg. Von 2008 bis 2010 unterrichtete er Dramaturgie und Philosophie an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Er lebt und arbeitet als Regisseur in Hamburg. Grünfelders Arbeiten werden sowohl im Ausstellungskontext als auch auf internationalen Film- und Medienfestivals gezeigt und ausgezeichnet. Seine Filme sind in engstem Sinne experimentelle Dokumentationen, die sich zwischen Dokumentarfilm und bildender Kunst bewegen. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf paranormalen Themen. Derzeit arbeitet Grünfelder an seinem Spielfilmdebüt. Seine Filme werden von Arsenal Distribution Berlin und der Kurzfilm Agentur Hamburg verliehen.
Sabine Küchler
Sabine Küchler (geb. 1965) ist Schriftstellerin und Redakteurin beim Deutschlandfunk, wo sie die Hörspielredaktion leitet. Für ihre Prosa, Lyrik und Hörspiele wurde sie mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Sie ist Mitglied des PEN und lebt in Köln.
Jury ARTE-Kurzfilmpreis
Laurence Rilly
Laurence Rilly, geboren in Angers, Frankreich, studierte Fremdsprachen und Übersetzung in Straßburg und Graz. 1997 kam sie zu ARTE und wurde Teil der neugegründeten Internetabteilung. Dort arbeitete sie an der Netzpräsenz von Magazinen wie »Tracks«, »Metropolis« und punktuellen Themenabenden zu Videokunst, Underground und neuen Technologien. 2001 entwickelte sie »Kultur digital«, ein OnlineMagazin zum Thema Netzkultur sowie Kunst und Wissenschaft. Ab 2011 arbeitete sie zusammen mit Alain Bieber an der Onlineplattform ARTE Creative. Seit 2016 ist sie Programmbeauftragte für Kurzfilme und verantwortlich für das Magazin »Kurzschluss«.
Dr. Catherine Colas
Catherine Colas studierte Literaturwissenschaft und Theaterwissenschaft an der Sorbonne in Paris. Parallel zum Studium absolvierte sie eine Schauspielausbildung und leitete anschließend eine Theatergruppe. Seit 1995 arbeitet sie für ARTE; zunächst in Paris, unter anderem für die Spielfilmabteilung und das Magazin »Metropolis« sowie als Produktionsleiterin im Bereich Dokumentarfilm. Von 2001 bis 2006 war sie Kulturreferentin für das Institut français in Deutschland. Seit 2007 ist sie Redakteurin für kurz- und mittellange Filme bei ZDF/ARTE. Sie verantwortet das von ARTE produzierte Magazin »Kurzschluss«.