Deframed Wettbewerb - Allgemeines

Anders, kontrovers, dialektisch

Deframed ist anders: Frei und assoziativ entsteht hier Neues, traditionelle NoBudget-Filme vermischen sich mit visuellen Künsten und medialen Modeerscheinungen. Im experimentellsten Wettbewerb des Festivals wird genüsslich und unterhaltsam analysiert, rekonfiguriert und aktualisiert.

Deframed ist kontrovers: Hier präsentieren extrovertierte Bagaluten ihre Knallbonbons, Privataufnahmen grüßen Archivschätze, Erinnerungen verlieren sich im Zeitraffer, Flickerei begegnet Camp-Gelage, und Digitalschnipsel salutieren dem Analogfilm.

Deframed ist dialektisch: Ein diskursives Beisammen- und Miteinander- sein von Filmschaffenden, Publikum, Kuratierenden und Moderierenden in wechselnden Positionen und mit unterschiedlichen Perspektiven.
In sechs umwerfenden Programmen präsentiert der Deframed Wettbewerb 33  internationale Kurzfilme, die auf Reaktionen von Publikum und Jury hoffen. Vergeben werden der Jurypreis (2000 Euro) und der Deframed Publikumspreis (1500 Euro).

Filmauswahl Sarah Adam, Pierre Bagieu, Anja Ellenberger, Anna Feistel, Sandra Lösel, Felix Piatkowski

Filmprogramme Deframed

Deframed 1 - ...happily ever after
Mittwoch 06. Juni 2018 | 19:00 | Kino Lampenlager
Samstag 09. Juni 2018 | 17:30 | Lichtmeß


Deframed 2 - Cosmic Echoes
Mittwoch 06. Juni 2018 | 21:45 | Kino Lampenlager
Samstag 09. Juni 2018 | 19:45 | Lichtmeß


Deframed 3 - Parental Advisory
Donnerstag 07. Juni 2018 | 21:45 | Lichtmeß
Sonntag 10. Juni 2018 | 19:30 | B-Movie


Deframed 4 - Parallel Ventures
Donnerstag 07. Juni 2018 | 19:30 | Lichtmeß
Freitag 08. Juni 2018 | 17:45 | Kino Lampenlager


Deframed 5 - Body Count
Freitag 08. Juni 2018 | 21:45 | Lichtmeß
Sonntag 10. Juni 2018 | 17:45 | B-Movie



Deframed 6 - Panta Rhei
Freitag 08. Juni 2018 | 19:30 | Lichtmeß
Samstag 09. Juni 2018 | 20:00 | Kino Lampenlager


Deframed Wettbewerb 2018 im Detail

Der Name ist Programm, denn die Bandbreite der hier versammelten Ausdrucksformen folgt keiner ästhetischen Normierung oder audiovisuellen Modeerscheinung. Der Deframed Wettbewerb frönt einer eigenen intuitiven Ästhetik, die irgendwo zwischen Verve, Widerstand und Utopie verortet ist. Hier vermischen sich traditionelle NoBudget-Filme mit visuellen Künsten und hybriden Mash-ups. Unabhängig, kollektiv, unkonventionell und je nach Perspektive unterschiedlich problematisch, erscheint der Wettbewerb den einen als Enfant terrible, den anderen als Alleinstellungsmerkmal.

Im Sichtungsprozess brummt, blitzt und reibt es sich auf allen Ebenen, bis letztendlich trillernde Dissonanzen in einer multiperspektivischen Kakofonie erklingen. Die dem Wettbewerb eigene Eklektik manifestiert sich dabei in unterschiedlichsten Positionen und Lesarten – hier gibt es schimmernde Perlen, heiß diskutierte Debüts und hassgeliebte Knaller zu entdecken.

Im aktuellen Deframed-Universum tummelt sich eine Vielzahl künstlerischer Arbeitsweisen und Formate. Geglitchte Experimentalfilme stehen im Kontrast zu schwarz-weißen Schmalfilmaufnahmen, interdisziplinäre Analysen münden in widerständige Bilder, die flickerig-sarkastische Kommentare zur Gegenwart beinhalten. Auf Lecture Performances folgen digitale Animationen und unter poetischer Systemkritik formiert sich nach und nach Protest auf der Leinwand. Gesellschaftskritische Gegendarstellungen finden sich in überwältigenden Materialsammlungen wie auch in sanften Szenen und leisen Zwischentönen. Reale und fiktive Charaktere emanzipieren sich von engstirnigen Zuschreibungen und neu arrangierte Erzählungen demontieren hegemoniale Diskurse und kreieren hoffnungsvolle Zukunftsszenarien.

Deframed zelebriert vor und nach der Leinwand eine ästhetisch-diskursive Verdichtung, vergrößert den Diskursraum und löst buchstäblich den Rahmen auf. Im Publikum vermischen sich Produzierende wie Konsumierende und handeln dabei ihre Positionen und individuellen Perspektiven neu aus. Als heterogene Einheit wird hier gemeinsam reflektiert, kritisiert und inspiriert. Denn es gilt, (widersprüchliche) Emotionen auszuhalten, Haltungen zu diskutieren, Empathie zu lernen, Mut und Liebe zu spenden und die Welt zu verbessern.

Text Sarah Adam

Filmauswahl Sarah Adam, Pierre Bagieu, Anja Ellenberger, Anna Feistel, Sandra Lösel, Felix Piatkowski