Hamburger Positionen

Hamburger Positionen – Die organische Stadt
Die Welt ist im Wandel. Einige erschreckt das. Rechtes Denken und damit das Streben nach einfachen Lösungen für komplexe und eben nicht einfach zu verortbare Wirklichkeiten ist salonfähig geworden. Hegemoniale Vorstellungen über die Identität von Städten, Regionen und Nationen gewinnen an Gewicht. Nicht der Wandel ist Gesetz, sondern die eigenen zementierten Vorstellungen als faktische Definitionen von Stadt, Land, Fluss. Diese Definitionen basieren auf Vereinfachungen und schlichten Erfindungen über das Wesen und die Geschichte der jeweiligen anderen. Dem stellen wir entgegen, dass jede subjektive Wahrnehmung gleichermaßen »wahr« ist. Das Hamburger Stadtbild, seine Architektur und seine Bewohner*innen sind vielseitig und entziehen sich einfachen, vorherrschaftlichen Definitionen und Erzählungen: die organische Stadt.

Im ersten Programm bricht der Morgen an, und wir erfahren, wie aus einem Gefängnis erst ein Männerwohnheim und dann eine Möbelhilfe wurde. Es geht an der Veddel vorbei, eine Schaukel löst ein unerwartetes Hin und Her aus, Soldaten marschieren auf, und wir begegnen dem Letzten seiner Art.

Im zweiten Programm reichen sich Hausbesetzer*innen und zarte Pflanzen die Hand, Häuser werden zum Abriss freigegeben und zerstört, Neues, und nicht unbedingt Besseres, entsteht, und am Ende verteidigt die Natur in ihrer geflügelten Form ihr bedingungsloses Recht auf Stadt.

Kuratiert von Lars Frehse.

Filmprogramm: Hamburger Positionen 1
Freitag, 7. Juni | 17.30 Uhr | Festivalzentrum Post, Lampenlager
Sonntag, 9. Juni | 17.30 Uhr | Zeise 2
Filmprogramm: Hamburger Positionen 2
Freitag, 7. Juni | 19.45 Uhr | Festivalzentrum Post, Lampenlager
Sonntag, 9. Juni | 19.30 Uhr | Zeise 2

Das Programm besteht aus zwei Blöcken, wobei es beim ersten Screening im Lampenlager am Freitag nach jedem Block die Möglichkeit geben wird, mit den anwesenden Filmemacher*innen und einem ausgesuchten Gast über die Filme, das Programm und das Thema zu sprechen. Unter anderem wird Schriftsteller, Künstler und Journalist Till Briegleb zu Gast sein, der zusätzliche Perspektiven von jenseits der Kurzfilmwelt einbringen wird.