Deutscher Wettbewerb - Allgemeines
Dieser Wettbewerb lenkt den Blick auf neue Kurzfilme aus Deutschland und gibt einen Überblick über aktuelle Themen sowie ästhetische und technische Tendenzen. Hier bietet sich die Möglichkeit, neue Talente zu entdecken und das Schaffen prominenter Kurzfilmer zu verfolgen. Denn schon traditionell bildet der Deutsche Wettbewerb einen Querschnitt der unabhängigen Filmemacher und Produktionen sowie der hiesigen Filmhochschulen ab.
Aus den rund 800 Einreichungen schafften es 24 Kurzfilme in die Auswahl. Diese Kurzfilme – sowohl Spielfilme als auch Dokumentar- und Experimentalfilme sowie Animationen – bewerben sich um den Jurypreis (2000 Euro). Das Publikum kürt den besten Kurzfilm aus Internationalem und Deutschem Wettbewerb und prämiert diesen mit dem Publikumspreis, dotiert mit 1500 Euro.
Alle fünf Programme des Deutschen Wettbewerbs laufen in den Zeise Kinos, im 3001 und im Filmraum.
Best of Deutscher Wettbewerb:
Sonntag, 11. Juni | 20:oo Uhr | Filmraum
Montag, 12. Juni | 21:45 Uhr | Zeise 2
Filmauswahl: Lars Frehse, Alexandra Gramatke, Ella Hebendanz, Anne Jagemann, Nadine Mayer,
Stine Wangler
Mehr Infos zu den Wettbewerben gibt es hier:
Deutscher Wettbewerb / Programm 1
Deutscher Wettbewerb / Programm 2
Deutscher Wettbewerb / Programm 3
Deutscher Wettbewerb / Programm 4
Deutscher Wettbewerb / Programm 5
Deutscher Wettbewerb 2017 im Detail
Perspektivwechsel
In Zeiten, in denen sich die Welt anscheinend immer schneller verändert und alte Gewissheiten verloren gehen, versucht der Mensch verzweifelt, so viel wie möglich zu erfahren, um sich ein Bild von der Welt zu machen und das Gestern, Heute und Morgen verstehen zu können. Doch wenn die Betrachterin sich dem Bild zu sehr nähert, verschwimmt das große Ganze, während der Blick auf kleine, scheinbar unzusammenhängende Ausschnitte beschränkt ist. Gerade bei solchen Wahrnehmungsstörungen sind es oft Kurzfilme, die neue Perspektiven eröffnen und es dem Zuschauer erlauben, sich ein Gesamtbild zu machen.
Menschen aus aller Welt, die auf ihrem nicht immer metaphorischen Weg einen Zwischenstopp einlegen, und Frauen, die von männlichen Blicken und Begierden auf ihre Körperlichkeit reduziert und als Projektionsfläche festgehalten werden, zeigen, wie leicht die Grenze zwischen ›Rast und Unruh‹ verschwimmen kann. Die Zwänge der eigenen Biografie, Kultur und Gesellschaft, die das Individuum gefangen halten, sind oft stärker als erwartet und nicht jede ›Sollbruchstelle‹ ermöglicht ein Entkommen. Beim näheren Betrachten von ›Kunst, Kommerz und Kernphysik‹ werden Überschneidungspunkte, das Schöne im Hässlichen und die großen Schatten kleiner Dinge sichtbar. Jenseits des grellen Scheinwerferlichts sind Justizirrtümer, Zerstörungen im Namen des Umweltschutzes und tief sitzende Traumata ›die im Dunkeln‹, die man nicht sieht. Am Ende stellt sich die Frage, ob ›die Welt als Wille und Vorstellung‹ mehr ist als nur Propaganda, Ideologie, Gewalt, Massenmedien und Konsum
Wie immer wünschen wir dem Publikum nicht nur viel Spaß, sondern freuen uns darauf, gemeinsam neue Eindrücke und Sichtweisen zu schaffen, die die uns liebgeworden augenscheinlichen Wahrheiten infrage stellen.
Text Lars Frehse
Filmauswahl Lars Frehse, Alexandra Gramatke, Ella Hebendanz, Anne Jagemann, Nadine Mayer, Stine Wangler