Das Jubiläum - 20 Jahre Flotter Dreier

Zwei Jahrzehnte sind mittlerweile vergangen, seit die beiden Festivalurgesteine Markus Schäfer und Axel Behrens – damals noch unter dem Namen „No Budget Festival HH“ – im Jahre 1987 in einer dieser gemütlichen Hamburger Trinkhallen im Karolinenviertel eine Idee hatten, die sich im Laufe der Zeit zu einem erfolgreichen Markenzeichen der Festivalgeschichte entwickelte. Es reizte sie damals der Gedanke, was wohl den unterschiedlichsten FilmemacherInnen so alles einfallen würde, wenn man Ihnen ein Thema vorgibt, dass in maximal drei Minuten Länge abgehandelt werden sollte. Der Flotte Dreier war geboren und die FilmemacherInnen haben reagiert. Am Anfang noch recht bescheiden – so wurden zum ersten Thema „Das Loch“ ganze 13 Filme eingereicht, die dann auch allesamt gezeigt wurden – dann aber Jahr für Jahr umso engagierter und zahlreicher. So entwickelte sich der Wettbewerb zu einem Publikumsmagneten, der mittlerweile mehr als 200 FilmemacherInnen aus allen Erdteilen jährlich dazu bringt, ihre „Hausaufgaben“ für das Internationale KurzFilmFestival zu machen, von denen der Beste unter Gleichen dann in den meist vollbesetzten Kinoarenen gnadenlos bewertet und jeweils zum Champion gekürt wird.

Damals wie heute fällt vor allem auf, dass der Flotte Dreier ein „Volkswettbewerb“ ist. Zwar verirrten sich auch immer wieder professionelle Produktionen auf 35 mm oder Betacam ins Programm, der allergrößte Teil der Beiträge aber waren und sind nach wie vor „Amateurfilme“. Gleichzeitig spiegeln die Einreichungen der letzten 20 Jahre auch ein Stück Zeitgeschichte der technischen Entwicklung von Filmmaterial bzw. Aufnahmetechnik wider. Am Anfang war Super 8 das vorherrschende Format, später bestimmten S-VHS und Hi 8 die Leinwand, und heute besteht das Programm in erster Linie aus Mini-DV-Produktionen.

Doch trotz Mini-Budgets und chaotischer Produktionsbedingungen (oder gerade deswegen?) sprühen die Homevideos geradezu vor Witz und Kreativität. Die eingereichten Filme speisten einen stetig wachsenden Fundus, ohne den die späteren legendären Trash-Nites der neunziger Jahre nur die halbe Freude gewesen wären.

Zum Jubiläum wirft das Festival einen Blick zurück und präsentiert dem werten Publikum insgesamt 35 Filme quer durch die Geschichte des Wettbewerbs. Ganz entspannt und ohne Abstimmungssorgen. Sozusagen ein „Best of 20 Jahre“, bei dem sich das Sichtungsteam einen komplett subjektiven Weg durch den Themendschungel geebnet hat. „Best of“ meint hier nicht ausschließlich Gewinnerfilme der jeweiligen Jahrgänge; im Programm finden sich sowohl herausragende Stücke jenseits des Publikumsvotings, als auch Beiträge von FilmemacherInnen, die von Anbeginn an dabei waren und ohne Lorbeeren dem Wettbewerb treu geblieben sind. Einige Jahrgänge sind stärker repräsentiert als andere, doch allen gemein ist die spürbare Leidenschaft und der Einfallsreichtum bei der Verwirklichung Ihrer Idee, sei sie so noch so abwegig oder skurril. Was zählte, war der Weg der Annäherung an Themen wie „Fisch“, „Mutter“, „Geld“, „Zittern“ oder „Fußball“. Dafür haben wir Euch, liebe NachwuchsregisseurInnen immer bewundert. Deswegen an dieser Stelle ausdrücklich und herzlich ein Dankeschön an alle FilmemacherInnen für ihre ungebrochene und stetig wachsende Mitarbeit bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben für den Flotten Dreier.

Mittwoch, 06. Juni, 22.00 Uhr, Metropolis

Sonntag, 10. Juni, 19.30 Uhr, Lichtmeß

 

 

Die Bürgerinitiative (Citizen’s Associations)

Folke Kerckhoff, Deutschland 1987

Kurzspielfilm 03:00 Min., deutsche OF

 

 

 

Mein wunderbares Klo (My Beautiful Toilet)

Reinhard Westendorf, Deutschland 1988

Experimenteller Dokumentarfilm, 03:08 Min., deutsche OF

 

 

 

Zeichenfischfilm (Anifishonfilm)

Markus Kempken, Deutschland 1989

Animationsfilm, 02:30 Min., ohne Dialog

 

 

 

Mutter schafft mich (Mother Kills Me)

Reinhard Westendorf, Deutschland 1990

Kurzspielfilm, 02:50 Min., deutsche OF

 

 

Gauner, Geld und gute Laune (Gangster, Money and good Humor)

Matthias Stoltze, Deutschland 1990

Kurzspielfilm, 03:00 Min., deutsche OF

 

 

 

Schwitzen (To Sweat)

HL/TV-III, Deutschland 1991

Kurzspielfilm, 01:00 Min., deutsche OF

 

 

 

Zipp-Rap

Peter Pabst & Gacks Lütje, Deutschland 1992

Kurzspielfilm, 02:58 Min., ohne Dialog

 

 

 

Vegetaren (The Vegetarian)

Jes Andersen & Niels Grønllykke, Dänemark 1992

Animationsfilm, 02:00 Min., ohne Dialog

 

 

Chinesisches Kriegsgericht (Pasta Invasion)

Miko Zeuschner, Deutschland 1993

Animationsfilm, 03:30 Min., deutsche OF

 

 

 

Le Repas (The Meal)

Jon Carnoy, Frankreich 1993

Kurzspielfilm, 02:48 Min., ohne Dialog

 

 

 

Alt som ingenting (All as Nothing at All)

Torbjørn Skårild, Norwegen 1993

Experimenteller Kurzspielfilm, 02:00 Min., ohne Dialog

 

 

 

Golden Gate

Oleg Korastelev & N. Tkachenko, Weißrussland 1993

Animationsfilm, 03:00 Min., ohne Dialog

 

 

 

Bettzeit (Bedtime)

Lars Henning, Deutschland 1996

Kurzspielfilm, 01:34 Min., deutsche OF

 

 

 

Mit Mutti ins Paradies (With Mommy to Paradise)

Bettina Schoeller, Deutschland 1996

Dokumentarfilm, 03:45 Min., deutsche OF

 

 

 

Konterrevolution (Counterrevolution)

Verena Kraemer, Deutschland 1997

Animationsfilm, 02:45 Min., deutsche OF

 

 

 

In Bar (Cash)

Björn Zielaskowsky, Deutschland 1997

Kurzspielfilm, 02:06 Min., deutsche OF

 

Ja ja die schönste auf der Welt ist meine Bar (Did you Happen to See the most Beautiful Bar in the World)

Dagie Brundert, Deutschland 1998

Kurzspielfilm, 01:00 Min., ohne Dialog

 

 

 

 

Fuck die Scheisse (Fuck that Shit)

Susanne Hofer & Urs Hofer, Schweiz 1998

Animationsfilm, 02:00 Min., deutsche OF

 

 

 

 

Der große Möllmann (The Big Möllmann)

Bernhard Zipfel & Julia Harzer, Deutschland 1998

Kurzspielfilm, 03:00 Min., deutsche OF

 

 

 

Schnee von Gestern (Yesterday's Snow)

Eva Sütterlin & Daniel Nocke, Deutschland 1999

Animationsfilm, 02:04 Min., deutsche OF

 

 

Moskau (Moscow)

Reinhard Westendorf, Deutschland 2000

Musikclip, 02:00 Min., deutsche OF

 

 

 

Out the Fire

Luke Jaeger, USA 1999

Animationsfilm, 03:30 Min., englische OF

 

 

 

Schüssel (Satellite Dish)

Anna Berger, Deutschland 2000

Dokumentarfilm, 03:44 Min., ohne Dialog

 

 

 

Flatsch

Thomas Oberlies & Helge Weichmann, Deutschland 2000

Kurzspielfilm, 03:10 Min., deutsche OF

 

 

 

Quench

Jim Lacy, Daniel Haude & Kathrin Albers, Deutschland 2002

Animationsfilm, 02:00 Min., ohne Dialog

 

 

Hard Time

Bill Kabel, USA 2000

Kurzspielfilm, 03:00 Min., englische OF

 

 

 

Pop Musik (Pop Music)

Jörg Wagner & Markus Schaefer, Deutschland 2002

Kurzspielfilm, 02:30 Min., ohne Dialog

 

 

 

 

The Snoozatron

Loyd Price & Christopher Sadler, England 2002

Animationsfilm, 02:18 Min., englische OF

 

 

 

Grundig Super Stereo

Klaus Hammerlindl, Deutschland 2004

Dokumentarfilm, 02:09 Min., ohne Dialog

 

 

 

Best of Lukas M (The Best of Lukas M.)

Lukas Müller & Stephan Müller, Deutschland 2004

Inszenierter Dokumentarfilm, 03:30 Min., deutsche OF

 

Eventuell, eventuell – gewinnt heute der VfL (Maybe, Maybe the VFL Will Win Today)

Lars Kühl & Martin Hirsch, Deutschland 2004

Musikclip, 01:13 Min., deutsche OF

 

 

 

Zwei absolute Giganten (Two Absolute Giants)

Carsten Knoop, Deutschland 2005

Experimentalfilm, 02:00 Min., deutsche OF

 

 

 

Defensiver Mittelfeldmann (Defensive Midfielder)

Kyros Kikos, Griechenland / Schweiz 2005

Experimentalfilm, 03:05 Min., deutsche OF

 

 

 

Bauchtanz (Bellydance)

Stefan Möckel, Deutschland 1999

Animationsfilm, 01:23 Min., ohne Dialog

 

 

 

Play

Eva Heitzinger, Österreich 2006

Inszenierter Dokumentarfilm, 03:09 Min., deutsche OF